Phasenplan
Phase 1
In der ersten Phase schöpfen wir die uns derzeit zur Verfügung stehenden Technologien vollständig aus, um den ersten großen Schritt zur CO2-Reduktion zu tun. Wir setzen dabei auf die Kreislaufwirtschaft, um Stoffe solange wie möglich im Produktionsprozess zu halten und damit natürliche Ressourcen zu schonen. Wir werden den Klinkergehalt in unseren Produkten minimieren, da hier einer der großen Hebel zur CO2-Reduktion liegt, und wir setzen auf erneuerbare Energie, um den Anteil an fossilen Energieträgern so gering wie möglich zu halten.
Parallel zu Phase 1 bereiten wir uns auf die kommenden Phasen unserer Roadmap „Compass to Zero CO2“ vor. Hier fokussieren wir uns auf folgende Projekte und Meilensteine:
- Im Herccules-Projekt erarbeiten wir gemeinsam mit 22 Partnern die erste CO2-Wertschöpfungskette Südeuropas. Dabei überprüft Alpacem, ob eine neu entwickelte Hybrid Carbon Capture Technologie technisch und wirtschaftlich in bestehende Zementwerke integriert werden kann.
- Gemeinsam mit Partnern aus der österreichischen Industrie und Forschung forcieren wir im Zuge von Projekt 2.3: Carbonisation Symbiosen in der Schwerindustrie und errichten an einem unserer Standorte eine Pilotanlage, um das Potential der CO2-Speicherung in industriellen Reststoffen zu untersuchen.
- Wir untersuchen auch das Potenzial von Wasserstoff zur Dekarbonisierung der Zementindustrie: In Slowenien sind wir Teil des North Adriatic Hydrogen Valley und planen, mittels Elektrolyse Wasserstoff herzustellen, der CO2-frei für den Betrieb von LKWs oder im Produktionsprozess eingesetzt werden kann. Außerdem arbeiten wir mit Forschungsinstituten zusammen, um den Bedarf und das Potenzial des Wasserstoffeinsatzes in unseren Werken zu untersuchen.
Im Hinblick auf die Vorbereitung für die Phasen 2 und 3 setzen wir uns übergeordnete Ziele in den Bereichen Wissenstransfer und Partnersuche. Wir bauen interne Fähigkeiten und Kompetenzen auf, die uns in der Zukunft dabei unterstützen werden, die bevorstehenden entscheidenden Schritte als verlässlicher Arbeitgeber zu meistern. Gleichzeitig richten wir auch unsere interne Organisation auf diese Ziele aus. Extern sind wir auf der Suche nach den richtigen Partnern, die ähnlich ambitionierte Ziele verfolgen und die die Vision einer grünen Transformation teilen. Dabei denken wir sektorübergreifend und offen, um die für uns besten Lösungen zu finden.
Phasen 2 und 3
Die beschriebenen transformativen Prozesse der Phase 1 gehen ab 2026 in die nächste Phase. Unsere Ziele sind hier:
- eine weitere Erhöhung der Ersatzbrennstoffrate, welche bis 2035 auf 95 Prozent steigen soll
- eine Erhöhung der Ersatzrohstoffrate auf 25 Prozent im Jahr 2035
- eine Verringerung des Klinkerfaktors auf 0,60 bis 2035
Dieser Prozess bahnt uns den Weg, sodass wir ab 2030 nur noch 400 kg CO2/t Zement ausstoßen. Jedoch werden uns erst disruptive Technologien entscheidend dabei helfen, von 400 kg CO2/t Zement im Jahr 2030 auf eine hinsichtlich unserer selbstverursachten Emissionen CO2-neutrale Zementherstellung im Jahr 2035 umzustellen. Die in unserer Roadmap zur schrittweisen Reduktion von selbstverursachten CO2-Emissionen „Compass to Zero CO2“ festgelegten Ziele stellen das volle Potenzial an CO2-Einsparungen dar, welche mit bewährten Technologien erreicht werden können. Der Weg zur CO2-Neutralität bei selbstverursachten CO2-Emissionen führt über Anlagen, welche sich derzeit erst in Entwicklung befinden – zum Beispiel Carbon Capture Anlagen: Durch Carbon Capture Anlagen wird das anfallende CO2 aufgefangen und somit nicht mehr in die Atmosphäre entlassen. Das abgeschiedene CO2 kann danach entweder einer Speicherung im Untergrund (Carbon Capture and Storage, CCS) oder als Rohstoff weiteren Prozessen zugeführt werden (Carbon Capture and Utilization, CCU).